Uerige

Die Geschichte der Gaststätte „Zum Uerige“

Die Gaststätte „Zum Uerige“ hat über Jahrhunderte hinweg verschiedene Besitzer und Namen gehabt, darunter „Berliner Hof“ und „Zum Bergischen Hof“. Der Name „Uerige“ entstand, als Wilhelm Cürten 1862 die Brauerei übernahm und wegen seiner schlechten Laune von den Gästen „uerig“ (schlecht gelaunt) genannt wurde.

Frühe Besitzer und Erweiterungen

Bereits im 17. Jahrhundert sind die Namen der Besitzer überliefert, darunter die Familie Pfeilsticker und Bertram Kesseler. 1783 übernahm der Weinhändler Leonhard Juppen das Gebäude. Weitere Besitzer waren die Eheleute Gruben (1790), Lambert Mertens (1800) und Johann Bender (1802), unter dem das Gasthaus auch Übernachtungsmöglichkeiten anbot. 1837 modernisierte und erweiterte die Witwe Bender das Gebäude auf vier Stockwerke.

Veränderungen und Wiederaufbau

1862 übernahm Wilhelm Cürten die Gaststätte, und später wurde Braumeister Jean Keller Anfang des 20. Jahrhunderts neuer Eigentümer. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Gasthaus wiederaufgebaut. Unter dem Besitzer Rudolf Arnold erhielt das Lokal 1964 den Namen „Brauhaus“, war aber aufgrund von Konflikten mit städtischen Behörden vorübergehend geschlossen.

Familienführung und Expansion

Seit 1976 wird die Brauerei von der Familie Schnitzler geführt, die das traditionelle obergärige Altbier braut. Das Gebäude wurde nach dem Krieg wiederaufgebaut und durch den Erwerb angrenzender Grundstücke erweitert. Die Grundstücke Rheinstraße 11 und 9 gehören seitdem zum Uerige, 1974 kam die Rheinstraße 7 hinzu.

Das Altbier und die Tradition

Das im Uerige gebraute Altbier ist heller als viele andere Sorten und zeichnet sich durch einen würzigen und herben Geschmack aus. Es wird sowohl in der Gaststätte als auch in anderen Lokalen und Geschäften verkauft. Früher war es üblich, dem „Köbes“ (Kellner) ein Bier zu spendieren, das er direkt am Tisch des Gastes austrank. Eine der Besonderheiten des Uerigen ist die rau-urbane Atmosphäre, die von den „Köbessen“ mit Humor und einer gewissen Strenge geprägt wird.



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